Verbandsmaterial….


Für die Pinpflege wie gestern berichtet…. benötigt man eine Menge Kompresssen. Versuche mal eine Wochenration auf ein Rezept zu bekommen. Das wird einfach total unterschätzt. Wenn man fragt…. was soll ich mit einer Packung ( 25x2Stck.), werden große Augen gemacht. Kostet ja pro Rezept 5,00€ und reicht für knapp 3 Tage.  Muss ich jetzt bei den Ärzten sammel gehen oder hat noch einer die nötige Einsicht. Ich werde berichten.


 

Leidensfähig….


Pinpflege muss ja täglich sein. Aber so schmerzhaft!!! Natürlich sind die Pineintrittstellen noch lange nicht verheilt und die Gefahr einer Entzündung oder des Verwachsen mit der Haut ist täglich präsent.  Einerseits gut das ich es selber nicht so kann, anderseits tut es höllisch weh, wenn mit der Kompresse über die Eintrittsstelle gerieben wird. Aber meine Unmuts- oder Schmerzrufe werden ignoriert. Denn was Muss das Muss. Ich bewundere diesen Mut.  Nach ca. 45 Minuten habe ich wieder Ruhe bis zum nächsten Tag. Es ist auch eine tägliche Materialschlacht.  So an die 16 – 18 Kompressen (10×20) und 1/6 vom Octenisept (500ml) wird da pro Tag benötigt. Die Schmerzen am/im Fuß selbst sind zu Zeit sehr erträglich. Nur die Lymphe machen ganz schön Probleme. Der Fuß schwillt sehr schnell und schmerzhaft an, wenn ich ihn länger (10min.) nach unten halte. Aber diese Situation hatte ich ja schon nach den Operationen mit den Schrauben und Platten und der Lappenplastik (Muskel- und Hauttransplantation).  Mit viel Geduld und Lymphdrainagen wird auch das besser werden.


 

Eine Tasse Kaffee wäre jetzt schön….


Gestern war ein Tag der Ruhe und eines kleinen Tiefpunktes. Fuß nicht belasten ist das Eine, aber etwas selbst zu machen das Andere. Schon so etwas profanes wie eine Tasse Kaffee zu machen, weil man Lust darauf hat…. dauert ewig. Erst kommst du kaum an den Wasserkocher, dann ist noch der Stecker gezogen, Steckdose fast außer Reichweite, Tasse im oberen Schrank, Milch im Kühlschrank, mit Gehbock keine Hand frei, mit Rollstuhl ein Hindernisparcours und wenn du dann Alles nach einer halben Stunde geschafft hast ….. bist du es auch.

Man muss lernen und es auch akzeptieren, dass es ohne Hilfe im Moment einfach nicht geht. Und diese Hilfe ist einfach unbezahlbar. Vielen lieben Dank dafür……

 


 

 

Teppen und…….


TREPPE UND TREPPENSTEIGEN !?!
Meine Treppe nach oben ist eine Art Wendeltreppe, die Stufen höher als normal und das Geländer innen an den schmalen Stufen. Damit ist das Treppensteigen, wie es die Physiotherapie empfiehlt, so nicht möglich.
Ich benötige dafür folgende Hilfsmittel: Knieschoner, kleinen Tritt (IKEA) und die Hilfe einer zweiten Person. Damit bewege ich mich, ähnlich einem kleinen Kind, in Vierfüßler die Treppe hoch. Das nicht belastbare Bein bekommt den Knieschoner. Ein Fuß, ein Knie und zwei Hände. Der Ringfixateur wird von der zweiten Person hinten gehalten und geführt, damit das Knie nicht mit den Pinnen aufkommt. Oben angekommen wird der Tritt als zusätzliche Stufe benutzt um sich wieder auszurichten. Treppe runter geht dann genauso. Erst mit dem Knie auf den Tritt und wieder geführt nach unten. Klingt vielleicht schwierig…. ist es aber nicht. Aber bitte nicht im Alleingang versuchen. Ein Bruch reicht!!


 

zu Hause ist nicht Krankenhaus…


Wieder zu Hause zu sein, ist auch gleich viel anstrengender als im Krankenhaus.  Ich war gestern Abend sehr erschöpft. Die Wege sind länger und der Versuch vieles selber zu machen strengt ganz schön an. Durch die im Vorfeld gute Organisation klappt es schon wieder ganz gut. Der Gehbock und der Toilettenstuhl sind ja schon seit letzten September vorhanden.

Das größere Problem war der Rollstuhl. Die normale Auflage ist für den Ringfixateur nicht geeignet.
Aber Dank der großartigen Hilfe und Kommunikation meiner Krankenkasse (SBK) mit dem Sanitätshaus Brinkmann, habe ich eine sehr gute Maßanfertigung bekommen. Kaum war ich zu Hause, da stand der zuständige Mitarbeiter der Fa. Brinkmann schon vor der Tür. Alles vermessen und keine 24 Stunden später habe ich schon den auf meine Bedürfnisse angepassten Rollstuhl!

Tolle Arbeit… Outdoor tauglich!!!

Der erste Tag zu Hause…. mehr als nur anstrengend  ….


Nach Hause…


Heute geht es nach Hause. 8 Tage Krankenhaus im Klinikum Osnabrück liegen nun hinter mir. Vor 7 Tagen wurde mir das obere Sprunggelenk mittels Ringfixateur versteift.

War eine größere und längere Sache, da eine Arthrodese (Versteifung) mit Verschraubung von innen auf Grund meiner Pseudoarthrose (Knochen nicht richtig verheilt) und Wundheilungsstörung nicht zur Option stand. Aus Sicht der 3 operierenden Ärzte ging es mit 3.5 Std. schon schnell. Knochen aus dem Beckenkamm und Fremdknochengerüst müssen nun mit dem Sprungbein und dem Schienbein zu einem festen Knochen zusammenwachsen.

Noch 5 Wochen ohne Belastung und viel Geduld liegen nun vor mir.


 

Schmerzen und wie ich damit umgehe…


Die ersten 24 Stunden ohne den angeschlossenen Schmerzkatheter sind geschafft. War kein Spaziergang!!! Je länger er raus war, um so mehr hat mein Körper gemerkt, dass da nichts mehr ist. Auf zusätzliche Schmerzmittel habe ich bewusst verzichtet. Das muss ja auch alles wieder ausgespült werden. Zur Ablenkung habe ich wieder auf eine altbewährte Methode gesetzt.

M U S  I K ! ! !      Etwas lauter als es sollte, aber es hat bei mir den Effekt, dass ich den Schmerz nach einer Zeit ausblenden kann.

Habe ich vor 11 Monaten schon in Frankreich so gemacht. Da nahm die ganze Geschichte ihren Anfang. Aber die Nacht war dann doch erholsam. Erstaunlicher Weise schmerzt die Knochenentnahmestelle am Beckenkamm viel stärker als der Fuss im Fixateur.

Für Außenstehende ist der Fixateur zum Teil nicht nur ungewöhnlich sondern auch befremdlich. Ist ja auch nicht so alltagstauglich.

Schmerzkatheter wurde eben ganz entfernt. Ich würde sagen…. bei guter Führung könnte ich morgen raus. Mal sehen was die Visite meint.

Ja ….!!!! Morgen darf ich nach Hause.


 

Erstes Alltagsproblem


Der Schmerzkatheter pausiert probeweise. Also jetzt gut ablenken und nicht in sich hineinhören. Nutze die Zeit, um eine oft an mich gestellte Frage zu beantworten:

An- und Ausziehen?!?

Ist einfacher als gedacht. Kleidung aus dehnbaren Material ist von großem Vorteil. Unterwäsche mit hohem Beinausschnitt (Jazzpants) und kurze Hosen aus Jersey sind zur Zeit meine Favoriten.

Ganz allein geht es natürlich nicht, dafür sind überall Gewindestangen, Muttern und Pinne im Weg, oder auch die Arme zu kurz. Anziehen ist leichter, da der Ringfixateur unten zwei „Hufeisen“ hat, wirkt wie eine Anziehhilfe bei Kompressionsstrümpfen. Die unteren Drähte (Pinne) haben noch scharfe Enden, da muss aufgepasst werden. Für dieses Problem werde ich dann zu Hause eine Lösung finden. Wären sie etwas länger, könnten sie nach innen gebogen werden. Ausziehen geht dann leider Ring für Ring und Pin für Pin. Aber für die kurzen Sachen ist dies ein kleines Problem. Lange Hosen werde ich mit einem seitlichen Reißverschluss versehen und für die Beinweite zusätzlich Stoffeinsätze einnähen. Dann halt Schlaghosen!!!


 

Neuer Tag – Einführung in die Pinpflege


Mancher geht jeden Tag zur Arbeit. Ich habe da leider eine Auszeit. Aber mit dem Ringfixateur jetzt eine tägliche Aufgabe!! Da die Metallstäbe eine direkte Verbindung zwischen der Außenwelt und dem Knocheninneren haben, können Keime in die Wundhöhle eindringen.

Deshalb muss ich oder besser gesagt meine bessere Hälfte die Pinne (13 Stück) täglich sorgfältig reinigen. Hände desinfizieren und Handschuhe anziehen. Mit sterilen Kompressen (10×20) und Desinfektionslösung (Octenisept) den Schorf oder das Wundsekret vorsichtig entfernen. Dazu die Kompessen mit der Desinfektionslösung tränken, der Länge nach einschlagen und einmal mit der geschlossenen Seite um den Pin schlingen. Durch die Bewegung nach unten wird gleichzeitig die Haut um die Pinne mobilisiert. Für jeden Pin eine eigene Kompresse!

Die Haut (damit nichts verklebt) um alle Pinne nochmals kontrollieren.

Den Ringfixateur ebenfalls täglich mit Desinfektionsmitteln abwischen. Die Wunden trocken halten. Zum Schutz alle Pinne mit sterilen Kompressen (10×20) verbinden bzw. abdecken.Damit ist man eine Weile beschäftigt. Die Reinigung und Mobilisierung ist kein Spaziergang und bei diesen frischen Wunden sehr schmerzhaft. Aber so gewöhne ich mich an meinen ständigen Begleiter. Fördert die schon bestehende Verbundenheit. Ich muß ihn ja nicht lieben, aber respektieren und akzeptierten.


 

Tag 4 nach der OP


Heute beginnt der 4. Tag mit dem Ringfixateur. Dank der Schmerztherapie hatte ich wieder eine gute Nacht. Durch die Ringe und das Hochlagern ist das Bein relativ entspannt.

Mit meiner, bedingt durch die Lappenplastik, ausgefeilten Technik ist auch jetzt eine seitliche Position möglich.

Verursacht keine Verspannungen und erinnert etwas an Joga. Leider ist der Fuß noch angeschwollen. Aber die Temperaturen der letzten Tage trugen nicht gerade zu einer Abschwellung bei. Da werde ich die Lymphe und mich heute mal in Schwung bringen…….

Meine Lappenplastik war ein offener Sprunggelenksbruch mit Wundheilungsstörung bedingt durch Keime. Zur Wundabdeckung wurde ein Teil des Schultermuskels Latissimus Dorsi verwendet und Haut (Spalthaut) vom Oberschenkel.