Mancher geht jeden Tag zur Arbeit. Ich habe da leider eine Auszeit. Aber mit dem Ringfixateur jetzt eine tägliche Aufgabe!! Da die Metallstäbe eine direkte Verbindung zwischen der Außenwelt und dem Knocheninneren haben, können Keime in die Wundhöhle eindringen.
Deshalb muss ich oder besser gesagt meine bessere Hälfte die Pinne (13 Stück) täglich sorgfältig reinigen. Hände desinfizieren und Handschuhe anziehen. Mit sterilen Kompressen (10×20) und Desinfektionslösung (Octenisept) den Schorf oder das Wundsekret vorsichtig entfernen. Dazu die Kompessen mit der Desinfektionslösung tränken, der Länge nach einschlagen und einmal mit der geschlossenen Seite um den Pin schlingen. Durch die Bewegung nach unten wird gleichzeitig die Haut um die Pinne mobilisiert. Für jeden Pin eine eigene Kompresse!
Die Haut (damit nichts verklebt) um alle Pinne nochmals kontrollieren.
Den Ringfixateur ebenfalls täglich mit Desinfektionsmitteln abwischen. Die Wunden trocken halten. Zum Schutz alle Pinne mit sterilen Kompressen (10×20) verbinden bzw. abdecken.Damit ist man eine Weile beschäftigt. Die Reinigung und Mobilisierung ist kein Spaziergang und bei diesen frischen Wunden sehr schmerzhaft. Aber so gewöhne ich mich an meinen ständigen Begleiter. Fördert die schon bestehende Verbundenheit. Ich muß ihn ja nicht lieben, aber respektieren und akzeptierten.