Tour de France….

 


Vor einem Jahr war ich noch live bei der Tour de France dabei…. bis zur 5.Etappe zu mindest. Jetzt sitze ich vor dem Fernseher und habe das Gefühl wieder mitten drin zu sein. Die schönen Bilder von den Landschaften, machen gleich wieder Mut sich weiter anzustrengen, dass das alles wieder zu einem Live-Ereignis wird.

In naher Zukunft werde ich viel Zeit haben und der Entschluss französisch zu lernen, ist bei diesen schönen Tourbildern schnell gefallen.


 

Der erste Monat ist geschafft!!!

 


Vor einem Monat habe ich meinen Ringfixateur bekommen. Sieht immer noch ganz schön Space-mäßig aus. Doch es gibt auch Zeiten, da bemerke ich ihn gar nicht. So wie jetzt beim Schreiben. Einen Namen hat er auch schon. Ich habe ihn Gustave genannt. Hat etwas vom Eiffelturm.

Ich bin so froh, dass das Wetter für die erste Zeit mit dem Ringfixateur so gut mitspielt. So kann ich mich richtig gut an ihn gewöhnen. Heute war ich endlich mal zum Einkauf mit. Ist ja immer eine Plackerei. Der Rollstuhl-einkaufswagen den es beim Kaufland gibt, passt leider nicht an meine Sonderanfertigung. Aber der Rollstuhl ist ein super Model. Leicht selbst zu fahren und wendig. Hätte die Handschuh mit der Polsterung mitnehmen sollen. Ich muss mich wieder daran gewöhnen. Hornhaut an den Händen, wie bei einem Handwerker.

Aber bin ich ja…. Fuß geht ja schlecht….


 

Termin außer Haus


Gestern hatte ich einen Termin bei meinem Orthopäden. Die bekommt man ja auch nicht hinterher geworfen und so bedurfte es auch etwas Planung im Vorfeld, um den Termin wahrzunehmen. Ich wurde pünktlich von einer sehr guten Bekannten mit dem Auto abgeholt. Treppenstufe nach draußen im üblichen Hocker und Gehbock überwunden. Mit dem Rollstuhl zum Auto. Seitlich ranfahren, aufstehen, drehen, setzen und fertig. Beim Orthopäden angekommen, genau so wieder raus. Da ist ein ebenerdiger Zugang zum Gebäude. Fahrstuhl… 1. Stock… fertig. Normaler Weise!!!

Gestern gab es in der Stadt einen Stromausfall und etliche System waren lange ausgefallen. So wie der Fahrstuhl!!! Aufregen nützt nichts und aufgeben gibt es nicht!!!

Treppe auf dem Knie mit Führung/Hilfe hoch. Der erste Absatz war beim Aufrichten für mein anderes Knie eine Tortur, denn es fehlte ja die Trittstufe (wie zu Hause). Oben angekommen habe ich dann den Rollstuhl als Tritt fürs Knie genommen. Die Idee hätte mir schon beim Treppenabsatz kommen können. Aber was soll es… das Interessanteste war wieder zu beobachten, wie viele Gaffer wieder nur dastanden um bloß nichts zu verpassen.

Der Termin beim Orthopäden war dann sehr aufschlussreich. Denn die Pinpflege sollte doch 2x täglich sein. Bei der Witterung (Schweiß, Staub) sollte besonders darauf geachtet werden. Er selbst könnte im Moment ja leider nicht viel für mich tun, er wünscht mir weiterhin viel Geduld und ich soll mein Knie und die Schulter beim nächsten Termin mit meinem behandelten Arzt ansprechen. Weil Verordnung hier und da, wäre ein zu großes Durcheinander.

Er selbst werde erst richtig aktiv werden, wenn der Fixateur weg ist. Da werde ich ihn beim Wort nehmen!!!

Ach übrigens…. der Fahrstuhl ging dann wieder…..


 

Zweites großes Alltagsproblem


Von Zeit zu Zeit Berichte ich hier über die Alltagsprobleme die sich so ergeben, wenn nur ein Bein zur Verfügung steht.

TREPPE UND TREPPENSTEIGEN !?!

Meine Treppe nach oben ist eine Art Wendeltreppe, die Stufen höher als normal und das Geländer innen an den schmalen Stufen. Damit ist das Treppensteigen, wie es die Physiotherapie empfiehlt, so nicht möglich.

Ich benötige dafür folgende Hilfsmittel: Knieschoner, kleinen Tritt (IKEA) und die Hilfe einer zweiten Person. Damit bewege ich mich, ähnlich einem kleinen Kind, in Vierfüßler die Treppe hoch. Das nicht belastbare Bein bekommt den Knieschoner. Ein Fuß, ein Knie und zwei Hände. Der Ringfixateur wird von der zweiten Person hinten gehalten und geführt, damit das Knie nicht mit den Pinnen aufkommt. Oben angekommen wird der Tritt als zusätzliche Stufe benutzt um sich wieder auszurichten. Treppe runter geht dann genauso. Erst mit dem Knie auf den Tritt und wieder geführt nach unten. Klingt vielleicht schwierig…. ist es aber nicht. Aber bitte nicht im Alleingang versuchen. Ein Bruch reicht!!


 

Probleme mit Knie und Schultern

 


Fast ein Jahr ist es jetzt her, dass der rechte Fuß nicht mehr so oder gar nicht belastet werden darf. Die Folge davon ist für mein linkes Knie eine ständige Überlastung und das bei der schlechten Vorgeschichte (Innenmeniskus geglättet, Kreuzband aufgefasert und schon immer zu wenig Knorpel). Die Schultern sind durch die lange Dauerbelastung (8 Monate gehen mit Unterarmgehstützen) vor dem Ringfixateur, ebenfalls stark überlastet. Aus der linken Schulter wurde für die Lappenplastik am Fuß 1/3 der Latisimus Dorsi entnommen und die Narbe macht leider immer noch Probleme. Durch die Probleme mit der rechten Schulter, schläft öfters der Arm ein. Auch nicht so wirklich schön. Dies Alles führt leider dazu, dass bewegen auf einem Bein in der Wohnung mit Unterarmgehstützen oder Gehbock für nur sehr wenige Meter möglich ist. Und für mich persönlich nur mit Unterstützung, da der Ringfixateur meine letzte Möglichkeit für den Fuß ist und ein unbeabsichtigtes Auftreten oder stürzen eine Katastrophe wäre. Tägliche Gymnastik mit Theraband, Redondo- und Igelball, Dehn- und Hantelübungen lösen diese Probleme leider nicht. Ich werde es nächste Woche bei meinem Orthopäden einmal ansprechen.


 

Ausflug….


Gestern hat mich eine liebe Freundin  spontan abgeholt. Mit meinem schicken Outdoor-Rollstuhl macht dies ja auch richtig Freude. Und so mitten im Leben dabei zu sein noch viel mehr. Eine Runde um den See…

 

Sonne tanken, den Fahrtwind um die Nase wehen lassen und einfach glücklich sein. Einkehr in ein nettes Café und typisch Mädchen ein Farb-Explosion bestellt (gesund).


 

Eine Stufe.. ist eine Stufe zu viel


Schönes Wetter und nix wie raus……. mhm zur Terasse eine Stufe runter….. ok dann vorn ums Haus…. mhm auch eine Stufe!!! Ach wie blöd ist das denn. Mit den Unterarmgehstützen geht es schon, aber noch darf ich nicht belasten und ohne Geländer zum Festhalten … lieber nicht!

Da muss eine Lösung her. Kleinen Tritt in die Türöffnung und mit dem Gehbock (Gehgestell) bis zum Tritt, mit dem Knie (Ringfixateur) auf den Tritt, Gehbock über die Stufe heben und mit dem gesunden Bein die Stufe runter treten, Knie nachziehen…. fertig. Hat was von Ballett. Wieder ins Haus zurück klappt genau so. Geht aber nur mit Unterstützung. Allein zu gefährlich!  Aber wer will schon rein, bei dem schönen Wetter.

 


 

Leidensfähig….


Pinpflege muss ja täglich sein. Aber so schmerzhaft!!! Natürlich sind die Pineintrittstellen noch lange nicht verheilt und die Gefahr einer Entzündung oder des Verwachsen mit der Haut ist täglich präsent.  Einerseits gut das ich es selber nicht so kann, anderseits tut es höllisch weh, wenn mit der Kompresse über die Eintrittsstelle gerieben wird. Aber meine Unmuts- oder Schmerzrufe werden ignoriert. Denn was Muss das Muss. Ich bewundere diesen Mut.  Nach ca. 45 Minuten habe ich wieder Ruhe bis zum nächsten Tag. Es ist auch eine tägliche Materialschlacht.  So an die 16 – 18 Kompressen (10×20) und 1/6 vom Octenisept (500ml) wird da pro Tag benötigt. Die Schmerzen am/im Fuß selbst sind zu Zeit sehr erträglich. Nur die Lymphe machen ganz schön Probleme. Der Fuß schwillt sehr schnell und schmerzhaft an, wenn ich ihn länger (10min.) nach unten halte. Aber diese Situation hatte ich ja schon nach den Operationen mit den Schrauben und Platten und der Lappenplastik (Muskel- und Hauttransplantation).  Mit viel Geduld und Lymphdrainagen wird auch das besser werden.


 

Eine Tasse Kaffee wäre jetzt schön….


Gestern war ein Tag der Ruhe und eines kleinen Tiefpunktes. Fuß nicht belasten ist das Eine, aber etwas selbst zu machen das Andere. Schon so etwas profanes wie eine Tasse Kaffee zu machen, weil man Lust darauf hat…. dauert ewig. Erst kommst du kaum an den Wasserkocher, dann ist noch der Stecker gezogen, Steckdose fast außer Reichweite, Tasse im oberen Schrank, Milch im Kühlschrank, mit Gehbock keine Hand frei, mit Rollstuhl ein Hindernisparcours und wenn du dann Alles nach einer halben Stunde geschafft hast ….. bist du es auch.

Man muss lernen und es auch akzeptieren, dass es ohne Hilfe im Moment einfach nicht geht. Und diese Hilfe ist einfach unbezahlbar. Vielen lieben Dank dafür……

 


 

 

zu Hause ist nicht Krankenhaus…


Wieder zu Hause zu sein, ist auch gleich viel anstrengender als im Krankenhaus.  Ich war gestern Abend sehr erschöpft. Die Wege sind länger und der Versuch vieles selber zu machen strengt ganz schön an. Durch die im Vorfeld gute Organisation klappt es schon wieder ganz gut. Der Gehbock und der Toilettenstuhl sind ja schon seit letzten September vorhanden.

Das größere Problem war der Rollstuhl. Die normale Auflage ist für den Ringfixateur nicht geeignet.
Aber Dank der großartigen Hilfe und Kommunikation meiner Krankenkasse (SBK) mit dem Sanitätshaus Brinkmann, habe ich eine sehr gute Maßanfertigung bekommen. Kaum war ich zu Hause, da stand der zuständige Mitarbeiter der Fa. Brinkmann schon vor der Tür. Alles vermessen und keine 24 Stunden später habe ich schon den auf meine Bedürfnisse angepassten Rollstuhl!

Tolle Arbeit… Outdoor tauglich!!!

Der erste Tag zu Hause…. mehr als nur anstrengend  ….