Orthopäde und erste Busfahrt!!!


Da mir angeraten wurde meinen Orthopäden mit ins Boot zu holen, habe ich heute einen Termin im Orthopädicum bei Dr. Heyn. Bin das erste Mal allein mit dem Bus gefahren. Mit dem Vacoped-Stiefel und Unterarmgehstützen. 300m von zu Hause zur Haltestelle… gefühlt ein Marathon und von der Haltestelle zum Arzt der zweite Marathon. Aber ich habe es Schritt für Schritt geschafft.

Dr. Heyn hat nicht erwartet mich unter solchen Voraussetzungen zu sehen. Seit Jahren werde ich von ihm wegen meiner Knie behandelt, aber dies hatte er so nicht erwartet. Mit der Versteifung… da soll ich den weiteren Heilungsverlauf erst einmal abwarten. Er hat mir ein Rezept für orthopädische Schuhe ausgestellt. Denn mit dem Transplantat ist es nicht möglich normale Schuhe zu tragen. Da ich an dieser Stelle kein Gefühl habe, würde ich eine eventuelle Druckstelle nicht spüren. Das hätte mehr als fatale Folgen. Könne zum Absterben des Muskelgewebes führen.

Nach Hause wieder mit dem Bus. Ich war richtig stolz, so viel geschafft zu haben…. war aber fertig für den Rest des Tages.


 

Das CT – eine Katastrophe


Mit dem VACOped-Stiefel laufe ich an Unterarmgehstützen nun schon kurze Strecken und heute auch ins Krankenhaus. Ich bin es mit dem Rollstuhl einfach leid.

Heute das zweite CT. Und was die Beschaffenheit der Knochen angeht, sieht es schlechter aus als Ende Juli. Ok ich durfte länger nicht belasten als es sonst üblich ist. Es ist mit der Wundheilungsstörung alles etwas schwieriger geworden, aber so ein Ergebnis tat meiner Psyche nicht gut. Heute wurde das erste Mal über eine eventuelle Versteifung des Sprunggelenks gesprochen. Aber da werde ich kämpfen und alles mögliche dafür tun….. es muss wieder werden. Ich quäle mich mit dem Lauftraining, die Physiotherapie ist alles andere als ein Spaziergang und mit der Lymphdrainage wird der Fuss auch etwas dünner und schwillt nicht mehr so schnell wieder an. Achte auf eine gute Zufuhr von Vitaminen und Mineralien. Da sollten die Knochen doch auch mal langsam zusammenwachsen.


Röntgen und Innenknöchel


Heute wurde beim Routinetermin wieder einmal eine Kontrolle (Röntgen) über den Heilungsverlauf der Knochen gemacht. Sah nicht sehr vielversprechend aus. Der Spalt am Innenknöchel war nur mäßig durchbaut. Für den nächsten Termin soll noch ein CT gemacht werde um Klarheit zu bekommen. Und mir wurde angeraten meinen Orthopäden mit ins Boot zu holen.

Ich darf jetzt mit der schrittweisen Belastung beginnen. Für die bessere Stabilität wird mir der VACOped der Firma OPED verschrieben. Er ist durch mein Transplantat der einzige Stiefel, der die nötige Weite an dieser Stelle hat. Lymphdrainagen und Physiotherapie 2x die Woche soll jetzt für mehr Beweglichkeit sorgen. Werde die Termine bei der Therapiezentrum Schurig machen. Wurde da immer bestens betreut.

Ein Monat mit dem Transplantat


Transplantat entwickelt sich gut. Oberschenkel mit der Entnahmestelle für die Spalthaut heilt super. Für den fehlenden Teil des Latissimus (großer Schultermuskel) habe ich für mich eine gute Übung gefunden. Bügeln mit dem Dampfbügeleisen. Geht auch im Sitzen mit Fuß hoch legen. Am Anfang sehr mühevoll, aber ist wie Geräte- oder Handeltraining. Nur immer darauf achten den Arm nicht über Schulterhöhe zu heben. Die Narbe selbst ist empfindlich und die Nervenschmerzen ziehen sich über den Oberarm bis zum Handrücken. Aber die Ärzte sagen…. es kann sich wieder geben

PS. Hat sich im Laufe der Zeit verbessert und ist nach vielen Monaten schmerzfrei geworden. Nur die Verspannungen der Narbe werden wohl bleiben. Da werde ich später nacharbeiten lassen.


 

Erste Fußsprechstunde


Heute war meine erste Fußsprechstunde. Dr. Reiner war der Erste der sich das neue Transplantat ansehen durfte. Der Verbandswechsel muß nun täglich erfolgen. Die Wunde am Fuß und die Entnahmestelle für die Spalthaut am Oberschenkel bedürfen noch lange sehr viel Pflege .

Der Verband für den Fuß wird wie folgt angelegt:

  • Wundabdeckung Bactigras® antiseptische Paraffingaze 10 x 10 cm
  • darauf sterile Mullkompressen 10 x10 cm
  • alles mit Cellona Synthetikwatte umwickelt, damit es keine Druckstellen gibt
  • zum Schluß mit elastischen Bandagen einen Kompressionsverband anlegen
  • alles festkleben mit Leukosilk

Das wird nun jeden Tag gemacht und wenn wir es nicht selber könnten, dann jeden Tag zum Verbandwechsel zum Arzt…. im Rollstuhl…. das schenke ich mir.

Keine Belastung für die nächsten 6 Wochen… na schönen Dank… aber das Transplantat muß gut anwachsen und verheilen. Da gibt’s halt nix!!!!

9 1/2 Wochen … die Zeit war auch filmreif


Eine Woche mit strenger Bettruhe liegt im wahrsten Sinne des Wortes hinter mir. Alles ist gut angewachsen, die Klammern entfernt und alle mit dem Heilungsverlauf zufrieden. Heute ist Sonntag und ich darf nach 9 1/2 Wochen nach Hause. Was für ein Wort… NACH HAUSE….

Mit dem Rollstuhl nicht nur mal so an die frische Luft… nein zum Auto und einbeinig reinhangeln. Im Krankenhaus hatte ich viel Zeit mir zu überlegen wie ich ins Auto komme. Es hat geklappt.

Zu Hause hatte mein Mann und unser Neffe gemeinsam eine kleine Rampe gebaut, um mich mit dem Rollstuhl ins Haus zu bekommen. Ich war richtig gerührt. Den Rest des Tages habe ich viel Ruhe gebraucht. Man unterschätzt den Unterschied zwischen Krankenhaus und zu Hause.

Morgen geht’s zur Fußsprechstunde ins Vincenz KH in Paderborn. Verbinden, Verbandsmaterial und besprechen wie es weiter geht. Genau GEHEN ist das Ziel.


 

Plastische Chirurgie war erfolgreich!!


Zwei Tage ist die schwere OP nun her. Die ersten 24 Stunden sind immer sehr kritisch. Wird die Spalthaut (vom Oberschenkel) und der Muskel (1/3 vom Latissimus Dorsi / großer Schultermuskel) richtig angenommen oder abgestoßen?!? Ich hatte endlich Glück!!! 

Die OP war anstrengend, zeitaufwendig und ich einen noch vertretbarer Blutverlust. Der Kreislauf musste wieder länger kontrolliert werden, da ich auch sonst einen niedrigen Blutdruck habe. Schlafen war nicht wirklich möglich, die Naht am Rücken schmerzte bei jeder Bewegung. Die Haltedrähte im Innenknöchel sind entfernt worden. Hätten im Transplantat gestört und die Drähte sind bei den Keimen sehr beliebt. Jetzt muss der Innenknöchel so wieder anwachsen.

Ich habe jetzt eine Woche, die ich fest im Bett liegen bleiben muss. Nicht Bettruhe, sondern liegen bleiben!!! Ist nicht einfach…. in keinerlei Hinsicht.

Heute nach Bielefeld….

 


Heute ging es per Krankentransport (ungefedert, schmerzhaft) nach Bielefeld. Die Verlegung war geplant, aber ohne die Station zu informieren. Naja nach einer angenehmen Wartezeit im Tageszimmer, kurzweiligen Arztbesuch mit gleichzeitiger Entfernung des Schaumstoffes der VAC-Pumpe aus der Wunde, ging es dann ins 2-Zimmer.

Morgen gibt’s dann eine neue VAC-Pumpe. Noch ein paar Tage damit, Antibiotika, Tests und Arztgespräche. OP für nächste Woche geplant.

So jetzt lebe ich mich mal hier ein. Wir ja wieder für eine länger Zeit werden.


 

Noch in Paderborn….


22 Tage bin ich nun schon im St. Vincenz Krankenhaus in Paderborn. EIne OP und 4 VAC-Wechsel unter Vollnarkose habe ich jetzt hinter mir. Die Entzündungswerte sind sehr zurück gegangen, aber ein fieser Keim hält sich sehr hartnäckig. Er hat jetzt seinen speziellen Cocktail bekommen. Die Hoffnung, das die Wunde doch einfach zu schließen ist, hat sich nicht erfüllt. Nächste Woche geht’s dann weiter nach Bielefeld  zur Plastischen Chirurgie. Bis dahin nutze ich die Zeit und versuche meine Beweglichkeit und Muskeln zu erhalten. Gymnastik im Bett…. hat was.

Bakterien und die Folgen…


Der Wunsch, wieder schnell nach Hause zu kommen…. ist in weite Ferne gerückt. Die Entzündungswerte und die Anzahl der verschiedenen Bakterien sind nicht ohne. Der Antibiotika-Cocktail wurde entsprechend angepasst. Die von der VAC-Pumpe abgedeckte Wunde ist leider sehr tief und groß. Damit wird es nicht möglich sein, die Wunde einfach zu verschließen. Es wird zu einer Lappenplastik (Muskel- und Hauttransplantation) kommen. Doch das wird noch etwas dauern. Bei den Entzündungswerten wurde eine Weiterbehandlung vom ersten möglichen Krankenhaus in Soest schon mal abgelehnt. Aber das darf mich nicht entmutigen. Dafür sorgen hier in Paderborn das Liborifest direkt vor der Tür, die vielen Freunde die sich die Klinke in die Hand geben und meine Familie. Aber besonders mein lieber Mann, der unermüdlich für mich sorgt und sich dabei selbst vergisst.