Der erste Monat ist geschafft!!!

 


Vor einem Monat habe ich meinen Ringfixateur bekommen. Sieht immer noch ganz schön Space-mäßig aus. Doch es gibt auch Zeiten, da bemerke ich ihn gar nicht. So wie jetzt beim Schreiben. Einen Namen hat er auch schon. Ich habe ihn Gustave genannt. Hat etwas vom Eiffelturm.

Ich bin so froh, dass das Wetter für die erste Zeit mit dem Ringfixateur so gut mitspielt. So kann ich mich richtig gut an ihn gewöhnen. Heute war ich endlich mal zum Einkauf mit. Ist ja immer eine Plackerei. Der Rollstuhl-einkaufswagen den es beim Kaufland gibt, passt leider nicht an meine Sonderanfertigung. Aber der Rollstuhl ist ein super Model. Leicht selbst zu fahren und wendig. Hätte die Handschuh mit der Polsterung mitnehmen sollen. Ich muss mich wieder daran gewöhnen. Hornhaut an den Händen, wie bei einem Handwerker.

Aber bin ich ja…. Fuß geht ja schlecht….


 

Pflegestufe beantragt


Ich hatte im Hinblick auf die Operation und der langen Zeit mit dem Ringfixateur bei meiner Krankenkasse den Antrag auf einen Pflegegrad gestellt. Denn wirklich viel ist da nicht mit Selbstständigkeit. Letzte Woche war der MDK da und das Gutachten schon 3 Tage später.

Pflegegrad 1…. wenige Punkte vor 2… enttäuschend, aber es ist wohl normal, dass man erstmal Widerspruch einlegen muss.

Das Telefonat mit meiner Krankenkasse war sehr angenehm und ich solle auf jeden Fall Widerspruch einlegen.

Im Gutachten wurde ein Wannenlift verordnet und heute geliefert!!! Und wieder durch das Sanitätshaus Brinkmann in Absprache mit meiner Krankenkasse (SBK). Der Techniker vom Sanitätshaus hat mir alles super erklärt und hatte noch so nebenbei bemerkt… „Sie haben die richtige Krankenkasse, es gibt auch nicht so schöne Modelle von anderen Kassen“.

Fühle mich wie auf einem Thron. Ihr könnt meine Majestät zu mir sagen.


 

Termin außer Haus


Gestern hatte ich einen Termin bei meinem Orthopäden. Die bekommt man ja auch nicht hinterher geworfen und so bedurfte es auch etwas Planung im Vorfeld, um den Termin wahrzunehmen. Ich wurde pünktlich von einer sehr guten Bekannten mit dem Auto abgeholt. Treppenstufe nach draußen im üblichen Hocker und Gehbock überwunden. Mit dem Rollstuhl zum Auto. Seitlich ranfahren, aufstehen, drehen, setzen und fertig. Beim Orthopäden angekommen, genau so wieder raus. Da ist ein ebenerdiger Zugang zum Gebäude. Fahrstuhl… 1. Stock… fertig. Normaler Weise!!!

Gestern gab es in der Stadt einen Stromausfall und etliche System waren lange ausgefallen. So wie der Fahrstuhl!!! Aufregen nützt nichts und aufgeben gibt es nicht!!!

Treppe auf dem Knie mit Führung/Hilfe hoch. Der erste Absatz war beim Aufrichten für mein anderes Knie eine Tortur, denn es fehlte ja die Trittstufe (wie zu Hause). Oben angekommen habe ich dann den Rollstuhl als Tritt fürs Knie genommen. Die Idee hätte mir schon beim Treppenabsatz kommen können. Aber was soll es… das Interessanteste war wieder zu beobachten, wie viele Gaffer wieder nur dastanden um bloß nichts zu verpassen.

Der Termin beim Orthopäden war dann sehr aufschlussreich. Denn die Pinpflege sollte doch 2x täglich sein. Bei der Witterung (Schweiß, Staub) sollte besonders darauf geachtet werden. Er selbst könnte im Moment ja leider nicht viel für mich tun, er wünscht mir weiterhin viel Geduld und ich soll mein Knie und die Schulter beim nächsten Termin mit meinem behandelten Arzt ansprechen. Weil Verordnung hier und da, wäre ein zu großes Durcheinander.

Er selbst werde erst richtig aktiv werden, wenn der Fixateur weg ist. Da werde ich ihn beim Wort nehmen!!!

Ach übrigens…. der Fahrstuhl ging dann wieder…..


 

Zweites großes Alltagsproblem


Von Zeit zu Zeit Berichte ich hier über die Alltagsprobleme die sich so ergeben, wenn nur ein Bein zur Verfügung steht.

TREPPE UND TREPPENSTEIGEN !?!

Meine Treppe nach oben ist eine Art Wendeltreppe, die Stufen höher als normal und das Geländer innen an den schmalen Stufen. Damit ist das Treppensteigen, wie es die Physiotherapie empfiehlt, so nicht möglich.

Ich benötige dafür folgende Hilfsmittel: Knieschoner, kleinen Tritt (IKEA) und die Hilfe einer zweiten Person. Damit bewege ich mich, ähnlich einem kleinen Kind, in Vierfüßler die Treppe hoch. Das nicht belastbare Bein bekommt den Knieschoner. Ein Fuß, ein Knie und zwei Hände. Der Ringfixateur wird von der zweiten Person hinten gehalten und geführt, damit das Knie nicht mit den Pinnen aufkommt. Oben angekommen wird der Tritt als zusätzliche Stufe benutzt um sich wieder auszurichten. Treppe runter geht dann genauso. Erst mit dem Knie auf den Tritt und wieder geführt nach unten. Klingt vielleicht schwierig…. ist es aber nicht. Aber bitte nicht im Alleingang versuchen. Ein Bruch reicht!!